Als Europäer weiß man so ungefähr, wo Tadschikistan im Atlas zu finden ist...

Wie man hinkommt, dass löst sich schwerer: Man brauch zum Beispiel eine Einladung aus Tadschikistan. Bloß: wie findet man einen Tadschiken, der unsereinen einlädt?*

Hat man diese Hürde genommen, dann kommt man an der Nutzung der tadschikische Fluggesellschaft nicht vorbei. Ihre russischen Fluggräte sind betagt, fast antik. Doch was antik ist, das ist gemeinhin auch teuer… Aber bisher haben alle Maschinen ihr Ziel erreicht. Duschanbe bietet auf den ersten Blick einen gewinnenden Eindruck. Schattige Alleen, zurückhaltende doch überaus freundliche Menschen, die es lieben, Gespräche miteinander und auch mit den eher seltenen Touristen zu führen. Touristen, die sich gern abseits der großen Reiserouten bewegen, können mit Tadschikistan ein lohnendes Reiseziel finden.

Abseits der Touristenströme wird Tadschikistan wohl noch einige Jahre bleiben. Bürokratische Hemmnisse, eine mangelnde Infrastruktur und gespaltene Preise für Hotels, Flugtarife, in Museen, bei Meldebehörden wirken kontraproduktiv. Aber auch in Tadschikistan wächst neue Generation heran, die es auf Dauer nicht hinnehmen wird, im Windschatten der Weltpolitik versteckt in der Abgeschiedenheit ihrer (sehr sehr schönen) Bergregionen das 21. Jahrhundert zu verdämmern.

Der reisende kehrt min mannigfachen Einblicken und neuen Erfahrungen aus Tadschikistan zurück. Im Gegenzug konnte er vielleicht den einheimischen auch sein Heimatland etwas näher bringen. Von Deutschland scheinen die Tadschiken eines ganz genau zu wissen: Die Deutschen sind (alle) unheimlich reich. Sind wir das wirklich?

Prof. Dr. E. Biechele bereiste im Jahre 2003 Tadschikistan
* Dieses Problem hat sich mittlerweile gelöst, man braucht keine Einladung um nach Tadschikistan zu reisen.